9.10.07

Zweisprachigkeit

ich bin ja, wie ich gerne behaupte, zweisprachig aufgewachsen. Hochdeutsch - oder was wir dafür halten - lernte ich in der Schule, bzw gegen Ende des Kindergartens. Zunächst nicht gerne, aber leider verstanden mich die Kinder der zugereisten Eltern nicht mit meinem Dialekt. Das darf man sich jezt nicht zu heftig vorstellen, unseren Dialekt, eigentlich hervorragend verständlich.
Seit 15 Jahren bin ich weg aus Süddeutschland, und spreche nur noch wenn ich dort bin und mit meiner Verwandtschaft *platt*. Langsam merke ich, dass ich einige Wörter und Wendungen verliere. 'Es schmeggt legger' hört sich einfach falsch an, aber ich weiß nichtmehr wie es g'hört.
Als Kind wußte ich oft nicht, wie es auf Hochdeutsch heißt. Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, dass sich meine Schwester sehr darüber beschwerte, nicht zu wissen, wie 'Muggen' (Stubenfliege) auf Hochdeutsch heißt.
Und ich habe mir erst mit Mitte zwanzig beigebracht, wie Bauklötzer auf Hochdeutsch heißen.
Sehr schwierig waren auch die 'Bollen Eis' zu übersetzen. Es sind die Kleinigkeiten, die schwer zu erlernen sind. So sitzt man in unserem Dialekt beispielsweise 'neber' jemandem.

Anläßlich der Geburt unserer Kinder haben wir nun eine Glückwunschkarte bekommen, auf der uns eine Bekannte zu unseren 'Wonnebrocken' gratuliert. Ich bin mir sicher, es handelt sich um einen Übersetzungsfehler ins Schriftdeutsch. Aber einen sehr schönen.

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