Arbeitserleichterung - not

in einem Anflug von Realitätsferne bin ich vor Tagen mit meinen Eltern zu ihnen gefahren. Mal wieder die Familie sehen. Uroma, Urgroßtante, Tante und Cousin wollten die Fortschritte der Kleinbürgerinnen bewundern. Meine Eltern wollten helfen. Ich wollte ein wenig ausspannen, mal zum Friseur gehen, den Kosmetikgutschein einlösen, vielleicht sogar mal Bummeln gehen. Die Kleinbürgerinnen gut aufgehoben wissend. Hat ja beim letzten Mal auch schon nicht geklappt. Hatte ich aber erstaunlicherweise erfolgreich verdrängt. Oder erwartet, dass es dieses Mal auf wundersame Weise anders und besser laufen würde.
Warum eigentlich?
Meine Mutter hatte mich allerdings in dieser Fehleinschätzung unterstützt. Was in den letzten Tagen selten vorkam, wir beide einer Meinung.
Wir also mit.
Es war schrecklich.
Ich hoffe, daraus zu lernen.
Nur was?
Hier soll es nicht um Einzelheiten gehen.
Ich denke, viel liegt daran, dass Eltern (hier: meine Mutter) es als Affront auffassen, wenn man Dinge im Umgang mit den neuen Erdenbürgernden anders macht und sich rechtfertigen meinen zu müssen.
Mein Fehler: indem ich etwas erzählte oder - wie ich meinte, zur Diskussion stellte, bzw die Erfahrung und Meinung meiner Eltern erfragen wollte, erzeugte ich den Eindruck, unsicher zu sein. Und erntete Verwunderung, wenn ich es weiter so machte, wie ich wollte, nicht so, wie es mir geraten wurde.
Ich habe keine Brotkrusten gegeben, kein Dentinox gekauft, und meine Eltern nicht darum gebeten, meinen Kindern endlich das Durchschlafen beizubringen (durch das probate aber zweifelhafte Mittel "schreienlassen" - 'wir sind nächtelang im Bett gesessen und haben uns an den Händen gehalten, um nicht zu Euch rüber zu gehen' )
Super.

Nachdem wir uns wenigstens geeinigt hatten, dass wir uns wohl nicht einigen würden, heute dann doch noch die nachträgliche Einmischung: als großmütterliche Pflicht wurde angesehen, dass man, womit man nicht einverstanden ist, auch mitteilen dürfen müsste, und um die eigene Ansicht zu untermauern, wurde der Rat eines Experten eingeholt. Und da der befreundete pensionierte Kinderarzt 1 Eßlöffel Öl pro Glas auch zuviel fand, konnte man mir das dann mitteilen.
Ende des Betroffenheitsposts.