1.7.09

Abschied nehmen

schwanger eingezogen, mit Schmerzen in jeder Hinsicht.
Die erste Nacht, voller Erwartung auf der Isomatte gelegen, dem halbstündigen Schlagen der nahen Kirchturmuhr gelauscht - aber ebenso dem Pipsen aus der Küche, nicht zuzuordnen am Anfang.
Gebrütet, auf dem Sofa liegend die Holzbalken der Decke gezählt. Mit der Britannica das Sofa hochgebockt; geholfen hat es nicht. Langer Abschied ins Krankenhaus.
Rückkehr allein. Kleinbürgerinnen drei Wochen später abgeholt, ab da der Vier-Stunden Rhythmus Stillen/Füttern Wickeln Abpumpen Schlafen Hausarbeit undwiedervonvorn.
Viel zu schnell feiern wir ersten Geburtstag, letzte Woche den zweiten. Viel hat sich getan: Innige, schöne Momente haben längst die angstvollen abgelöst. Stressig ja, aber in sechs Wochen sollen sie schon drei Vormittage die Woche nicht mehr zu Hause verbringen. Das fällt mir schwerer als erwartet, und noch ist es noch nichtmals soweit.
Jetzt also erstmal Umzug.
Wir sitzen, wie man so sagt, auf gepackten Kisten. Leider keine Fotos. Auch nicht vom Vorher, für Spätermal. Schade. Aber der Alltag geht vor - spuckende Kinder, die sich zu Öfchen entwickeln, mit fast 40Fieber, aufgeregt aufgrund der Veränderung, vor leeren Schränken stehen und "allall" rufen, nicht wissen wohin, fast panisch wollen sie nur auf dem Arm sein.
Fast scheint alles gepackt, leider noch nicht ausgepackt. Vor Morgen graust es mir kaum, es wird schon. Werden wir es je schaffen alles Auszupacken?
Was mal angefangen hat hört auch wieder auf hat unsere Nachbarin gesagt.
Überhaupt, Nachbarschaft. Kann nur besser werden, dachte ich lange. Stimmt hoffentlich.
Auch hier dürfen wir gespannt sein.
Alles ist anders.
Wir sind nicht mehr zu zweit.
Wir sind zu viert, wie schön!
Wir sind vielleicht bald angekommen.
Wir schaffen es hoffentlich, uns nicht gleich selbst abzutörnen.
Wir ziehen zum achten Mal in zehn Jahren um, zusammen sind wir in fast 17 Jahren elf Mal umgezogen, das nenn ich waserlebthaben.
Es bleibt spannend, und ich freu mich drauf.
Es ist nicht gerade meine Traumstadt, aber es wird schon irgendwie werden.
Es ist ein tolles Haus und es ist immer schön, einen neuen Abschnitt zu beginnen, denn das ist es ja.
Vorstellen kann ich es mir trotzdem nicht so richtig.

Let the move begin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

#wmDedgT Oktober 2024

  Frau Brüllen fragt das Internet  'was machst Du eigentlich den ganzen Tag?' und wir beantworten  das am 5. jeden Monats mit dem Ha...