Bestimmt haben schon alle möglichen Blogger Geschichten zum Nikolaus geschrieben. Deshalb will ich jetzt auch ein bißchen erzählen.
Ganz geheuer war er mir nie. Aber er kam sehr oft bei uns: zu Hause, im Kindergarten, im Turnverein, im Turnverein meiner Eltern, undsoweiter.
Einmal kam ich vom Nikolausfest im Kindergarten nach Hause und erzählte meiner Mutter, der Nikolaus habe ausgesehen wie mein Papa, aber der kann es ja nicht sein, der ist ja im Geschäft (als Kind eines Beamten war ich regelmäßige Arbeitszeiten meines Papas gewöhnt).
Mein Vater war (und ist) oft der Nikolaus.
Auch bei meiner kleinen Schwester war er der Nikolaus im Kindergarten. Der neben meiner Schwester stehende Junge hatte so große Angst vor dem Nikolaus, dass er in die Hose machte, was meine Schwester zu Hause damit kommentierte, dass die Nikoläuse sehr gestunken hätten. Die Nikoläuse waren natürlich eigentlich der Nikolaus und Knecht Ruprecht. Auf Knecht Ruprecht wurde dann in späterer Zeit öfter verzichtet (Personalmangel?), auf das goldene Buch nicht. Wenigstens habe ich nicht, wie viele andere Kinder, tatsächlich körperlich unter Knecht Ruprecht gelitten. Allerdings fand und finde ich diese Über-Instanz sehr beängstigend, und sicher nichts, was einem als Kind guttut.
Auch meinem Opa hat der Nikolaus eines 6. Dezembers nicht gutgetan. Die Nikolausfeier im Turnverein war beendet, währenddessen hatte es mächtig geschneit. Der Ortsteil, in dem wir wohnten (und meine Eltern leben heute noch dort), liegt etwas erhöht, grade über der "Schneegrenze", und hat mehrere steile Stücke, die sowohl zur Zu- als auch zur Abfahrt sehr knifflig zu bewältigen waren im Winter. Für uns Kinder immer ein Spaß, wenn man sich bei Neuschnee traf, um sich auf die Kühler der Autos zu setzen um ihnen die Auffahrt zu erleichtern (natürlich haben wir immer fachmännisch gefragt, ob Heck- oder Frontantrieb, was auch immer das war....) Auch sind wir gerne etwas später in die Schule gekommen, wenn es die Busse leider nicht rechtzeitig geschafft haben. Da mein Vater bei der Stadt arbeitete, hatten wir bei nächtichem Schneefall oft Besuch von Schneepflugfahrern, die sich bei uns aufwärmten und bei einem Heißgetränk die neuesten Schneegeschichten erzählten - spannend!
An jenem 6. Dezember hatte es allerdings noch kein Räumfahrzeug zu uns hochgeschafft. Und so wurde die Abfahrt meiner Großeltern, die natürlich auch ihren Nikolaus vorbeigebracht hatten, zur Rutschpartie. Es war immer ärgerlich, wenn sich einer nicht mehr weitertraute, und die anderen, Nachkommenden, dann im Nadelöhr feststeckten. Zwar gelang es meinem Opa, noch rechtzeitig zu bremsen, das Auto hinter ihm konnte allerdings nichtmehr bremsen und drohte auf den schönen Golf meines Opas zu rutschen und so eine Massenkarambolage zu kreieren. Wir waren natürlich dabei, denn man mußte bei so einer Witterung ja kucken gehen. Also spielte mein Opa Held und versuchte, sein Auto vor dem Auffahren zu bewahren, in dem er sich vor den Kühler stellte und dagegendrückte. Allerdings hatte er bei dieser Aktion nicht bedacht, dass er so zwischen den Autos stand und dass es ziemlich glatt war - er brach sich immerhin 'nur' einen Arm, es hätte weitaus schlimmer kommen können in dieser Situation.
Aber eindrucksvoll war es allemal. (Für mich am eindrucksvollsten war, dass in seiner Not, der wesentlich jüngere Autofahrer meinen Opa anschrie, er solle gefälligst zwischen den Autos verschwinden. Was mein Opa versuchte. Hätte der Mann nicht so geschrien und geschimpft und mit Schimpfwörtern hantiert, was man in den 70ern nun wirklich noch nicht tat - oder war es nur bei uns so?, hätte mein Opa sicher nicht auf ihn gehört)
Leider gibt es keine Pointe, auch ist das schöne Bild, das es von mir bei der Verabschiedung eines Nikolauses gibt (die ja immer sehr spät nachts zu einem nach Hause kamen und dann immer noch was auf der Flöte vorgespielt haben wollten...) im Fotoalbum meiner Eltern.
Heute hat mir der Nikolaus ein wunderschönes Salz - und Pfeffermühlen Set gebracht. Und meine Lieblings-Lind-Schokolade. Lecker!
Die Frage, die Herr T und ich bislang noch nicht abschließend für uns klären konnten ist, ob der Nikolaus jetzt in der Nacht vom 5. auf den 6. kommt oder man den Stiefel am 6. Abends rausstellen muß, um ihn dann am 7.12. morgens gefüllt vorzufinden.
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#wmDedgT Oktober 2024
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