10.1.08

Er ist tot.
Der Mann hat mich getauft und gefirmt. Aber das ist nicht alles. Er war ein sehr guter Freund meiner Eltern, dadurch wurde er auch zu meinem Freund. Er hat den Glauben meiner Familie geprägt. Menschen wie er sind das Band, das mich mit der katholischen Kirche verbindet.
Er war ein toller Mensch. Ich hoffe für ihn, dass drüben alles so ist wie er glaubte.
Heute würde ich gerne scannen können.
Für mich war er einfach Onkel Oskar, wie für viele andere auch, auch wenn er ein hohes Amt innehatte.
Ich bin ziemlich traurig dass er tot ist. Was macht ihn aus? Er hatte wohl kein besonderes Charisma, war eher schüchtern und scheu. Aber vielleicht war es gerade das, was ihn zum absoluten Menschenfreund machte? Er liebte die Menschen, und die Menschen liebten ihn; das wird auch auf der online-Kondolenzseite deutlich.

Heute wird er beerdigt.

Genauso wie der Mann, der für mich der Nikolaus war. Ich wusste es nicht, oder hatte es wieder vergessen, bis mir meine Mutter es anlässlich seines Todes erzählte.
Zwar war mir klar, dass er der Nikolaus in der Turngruppe meiner Eltern war, aber dass er es auch war, der zu uns nach Hause kam, wusste ich nicht.

Interessanterweise sind die beiden Männer in meinem Fotoalbum auf der selben Seite zu finden.

Die Traurigkeit über ihren Tod rührt natürlich daher, selbst Angst zu haben vor dem, was mir da bevorsteht, und vor allem, allein durch zu müssen.

Wenn ich in diesen Tagen schon so traurig bin, wie wird das dann erst wenn nähere Angehörige, gar Eltern sterben? Mir graut davor.

Aber hier sollte es nicht um mich gehen, sondern um die Ehrung dieser beiden Männer, die etwas mit meinem Leben gemacht haben, vielleicht unspektakulär, aber prägend.
Danke.

Ach, wenn ich meinen Kindern nur auch solche Freunde ihrer Eltern mitgeben könnte.

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