7.2.21

Samstag, 6.2.2021

 Ein Tag in der Küche mit unbefriedigendem Ausgang. Den Vormittag verdaddelt, gegen 12 aufn Markt und eingekauft wie vor Weihnachten. Der Kühlschrank war aber auch ziemlich leer. Auf dem Stadtteilmarktplatz meine erste eigene Covidiotendemo. Mittelalte Menschen ohne Maske stehen mitten auf dem Marktplatz, betont fröhlich umarmen sie sich. Zwei junge Polizistïnnen (ich probiere das jetzt mal  so) stehen dabei und machen: nichts. Mich regt das auf, diese Selbstgerechtigkeit, mit der sie sich als bessere Menschen generieren, sich das Recht rausnehmen, ihr Ding zu machen, und das auch noch unbehelligt. Stellen wir uns nur mal vor, ein paar ‚Linke‘ forderten Solidarität, was da loswäre! Ich bin hin- und hergerissen, ob ich was sagen soll, tue es aber nicht. Gerne hätte ich einen Platzverweis oder Verhängen von Ordnungsgeld miterlebt. Mich macht das wütend. Für nächsten Samstag: meine Meinung kundtun oder nicht? Was ist da das bessere? Oder mal einen Brief an die Polizei/Stadt? Alle anderen Marktbesucherïnnen stehen auch nur rum.

Nadann. Getränke, Supermarkt, Bioladen. 

Zu Hause dann ausgiebiges Spätstück mit mitgebrachten Leckereien, dann weiteres Rumlungern, bisschen Wäschewaschen. Was ich feststelle: ich lasse mir meinen eigenen -zugegeben nicht sehr festen- Tagesplan immer wieder durchkreuzen, in dem ich von Fragen / Aufgaben der Kinder abgelenkt werde. Hier soll keine Schuld verteilt werden, ich lasse mich ja mitreißen. Heute: da die Klamotten aus den Teenzimmern ausgelagert wurden waren jetzt die Kleiderschränke leer und konnten ausgeräumt und aus den Zimmern gebracht werden. Wohin mit den übrigen Sachen? Es stehen nun ein Barbiecamper und ein playmo-Kreuzfahrtschiff im Hausflur. Alle anderen Sachen konnten aufgeräumt werden, aber das kostet mich unglaublich viel Hirnschmalz.

Am frühen Abend endlich den Sonntagskuchen begonnen: Donauwelle! Klappt alles super, ich mache den Vanillepudding selbst und schreibe währenddessen Lobeshymnen und Blogtexte über meinen alten Thermomix vor, den ich für solche Behufe aus dem Keller hole (er ist von 2003*, und in Erwartung von viel selbstgekochter Babynahrung angeschafft. Tatsächlich hat er als Rühr-Kochgerät sehr gute Dienste in Londons Küche geleistet, für Suppen in kleinen Mengen und Erdbeermarmelade ist er super, ebenso halbgefrorenes Erdbeereis und eben selbstgemachten Pudding / Vanillesoße. Als er nach dann schwächelte und vorwerk schulterzuckend darauf hinwies, sie seien nicht mehr verpflichtet, Ersatzteile vorzuhalten, ich solle einfach einen neuen kaufen wanderte er in den Keller bis ich über Umwege Kontakt zu einem Bastler bekam, der ihn reparierte. Seither fristet er (nicht der Bastler!) sein Dasein im Untergeschoss und wartet auf sporadische Einsätze).

Wo war ich? 

Als alle soweit sind beginne ich endlich mit dem Backen, da ruft meine Mutter an und ist naturgemäß entsetzt über meinen sehr späten Backbeginn. Dann würde ich sie auch noch ab, aber das Eigelb wird schon trocken im Teig to be.

Parallel koche ich Sushireis. TochterJ rollt begeistert aber unförmiger als sonst, die andern gucken und essen. Auch ok. Die Temperatur fällt und fällt, gegen Mitternacht beginnt es zu schneien. Zum Tagesabschluss eine Runde justdance, dem Schrittziel gefällt‘s. Um halb eins ist es sehr komisch hell. Mir gefällt das, aber etwas spooky ist es schon. Kinder sind im Bett, Zeit, die Buttercreme zu rühren. Aber ach, sie misslingt und auch die Rettung ist keine. Mist. 


Ohne Pointe mit Spülhänden ins Bett.

*mein erster Kauf bei e“Ba“y, war möglicherweise vom Laster gefallen und ich habe noch heute ein schlechtes Gewissen deshalb. Aber psst.

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