Frau Brüllen fragt ins Internet, und wir beantworten am 5. jeden Monats den Hashtag #wmdedgT
Wie, schon wieder der 5.?
Wie, schon wieder so lange nichts gepostet?
Freitag also. Letzten Freitag irgendwo den Begriff 'wochenmüde' gelesen, und das trifft ganz genau auch auf mich zu.
Später als sonst ins Bett und aufgewacht, als der Mann sich gegen 4:30 in sein Arbeitswochenende aufmacht. Noch kurz weitergeducktelt, gegen halb sieben dann doch aus dem Bett geschält und letzte Vorbereitungen getroffen. Spülmaschine, Waschmaschine, Joghurt richten, Banane essen. An Tagen, an denen der Mann das Haus so früh verlässt, ist die Kaffeemaschine vorgerichtet und ich 'profitiere' von bereits fertigem Kaffee. Die Anführungsstriche werde ich nicht weiter erläutern.
Kinder wecken, Arbeit. Freitag ist freitag, also nur reduzierte Kinderzahl, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Es macht Spaß, macht aber auch Arbeit. Mehr kann ich nicht sagen. In der Pause bietet die Klassenlehrerin foodsharing- Ware an, das ist nett.
Später muss ich recherchierren, dass ich leider noch nicht an der Reihe bin, die vorgezogenen Impfreihenfolge für mich nicht greift und ich mich erst sechs Monate nach positivem Testergebnis werde impfen lassen können. Dafür telefonieren ich allerdings mit einer netten Gesundheitsamtsmitarbieterin und das ist soweit natürlich auch ok. Ich möchte mich ja nicht vordrängeln. Möglicherweise gibt es in anderen Stadt- bzw. Landkreisen die Möglichkeit, sich für übrig gebliebene Impfdosen auf einer Art kurzem Dienstweg (there's an app for that!) registrieren zu lassen, das ist cool! Link folgt nach Recherche.
Ich sammle Brötchen und Toast aus der foodsharingkiste, Pistazien und schokolierte Nüsse.
Feierabend, wie gut der Freitag tut! Dann Distanzlauschen. Es gibt Probleme in Klasse 7c, hierzu eine Krisenvideokonferenz. Bevor sich alle aufregen, möchte ich aus erster Hand wissen, um was es geht, wer was sagt (oder vorwirft) und dann beschlossen wird. Bleibt aber alles harmlos. Das Wetter: kalt und freundlich. Kaffeetrinken mit dem neu gelieferten Stoff.
Wo ist der Nachmittag geblieben? Jedenfalls bringe ich Zeug zur Post und kaufe bei der Gelegenheit gleich einen Schwung Jubiläumsbriefmarken zum 50. Geburtstag der Maus. Klar, dass wir davon einen Vorrat anlegen.
Dann mache ich ein bisschen Küche, Gurkensalat und Salatbuffet (leider kein Foto, also Joghurtdressing, geraspelte Karotte, Gurke, Avocado, hartgekochte Eier, Tomaten, Fenchel, Rucola) und verabschiede mich nach Berlin. Entschuldigung, aber diesen Witz mache ich natürlich schon seit Buchung! Wann habe ich denn die Gelegenheit, eine Aufführung des Gorki Theaters verfolgen zu können, na?! Also ein was positives der Pandemie fällt mir hier schon ein!
Jedenfalls treffe ich mich mit einer Freundin über zoom, zum ersten Mal seit Sie-wissen-schon. Daher quatschen wir auch fast anderhalb Stunden. Dann stellen wir uns den livesteam an und schauen unabhängig voneinander Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden von Sibylle Berg. Ich kann mir da kein Urteil erlauben, ich musste zwischendurch die Kinder kurz ins Bett verabschieden (pun intended) möchte aber sagen, dass mir ausnehmend gut gefallen hat, dass ich als mittelalte Frau endlich mal ein Stück gesehen habe, das meine Lebenswelt widerspiegelt. Selbstverständlich bin ich daran gewöhnt, die Welt der Autoren zu erfahren und sehen, aber diesmal war ich nicht mitgemeint, sondern es wurden meine Themen auf die Bühne gebracht.
Dabei sitze ich allerdings vor dem Laptop an einem Tisch aus dem Ende
19. / Anfang 20. Jahrhunderts, dessen Tischplatte mich seit längerem mit
ihren Fratzen fasziniert. Ist mir nie so aufgefallen, aber jetzt frage
ich mich schon, was sich der Möbelbauer dabei gedacht hat. Litt er unter
einem frühen Anfall von #Icanseefaces ? (ich weiß, es gibt einen
Fachbegriff dafür). Sie sehen das doch auch?!
Zwei positive Dinge der Pandemie: gendergerechte Sprache in den Nachrichten der Öffentlich Rechtlichen (bitte geben Sie möglichst eine positive Rückmeldung dazu! Es wird nötig sein, bislang melden sich zu viele, denen es missfällt) und diese Streamingangebote. Mir gefällt es, und ich hoffe, dass sich endlich etwas tut.)
Nun. Kurze Plauderei mit der Freundin nach dem Stück, dann übersende ich -erste Male!- peripandemisch eine Buchungsbestätigung für die Herbstferien, es dürfen Daumen gedrückt werden! Und verabschiede mich nach diesen Zeilen ins Bett.
Leider fahre ich morgen nicht an die See. Schade. Just another weekende in the Doppelhaushälfte.
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