28.8.19

letzter Ferientag, Dienstag 27. August

27. August, Opas Geburtstag. Mein Großvater Wilhelm väterlicherseits, 1911 geboren, 1988 gestorben war ein toller Opa, soweit ich das im Rahmen meiner Möglichkeiten beurteilen kann. Selbstverständlich ist mein Blick subjektiv, aber das macht überhaupt nichts. Ich hatte das Glück, meine Großeltern lange ganz für mich zu haben, denn meine Schwester ist fast sieben Jahre jünger als ich, Cousinen und Cousins wurden erst geboren, als ich schon fast erwachsen war. Zwar sind wiederum meine Tanten nur 11 Jahre älter als ich, aber das störte nicht, sonder war sehr nett, sowohl als sie noch bei den Großeltern wohnten, als auch als erwachsene fast Freundinnen in der Pubertät.
Traumatisiert durch Krieg und als Spätheimkehrer (erst 1955 aus Russland zurückgekommen) waren alle Geschichten um Gefangenenlager für mich eher abenteuerlich als bedrohlich, ich erinnere mich aber auch an nächtliche Schreie. Höhere Posten hat er nicht bekleidet, ich habe das recherchiert, und ich bin darüber sehr erleichtert. Es bleibt natürlich ein schwieriges Thema. Mein Vater war 11, als sein Vater nach Hause kam, ich habe diese Extrafeier der Rückkehr  (im Sommer?) lange nicht verstanden, aber es hat natürlich meinen Blickwinkel auf den Krieg als Kind geprägt. Ernsthafte Gespräche über 33-45/55 waren schwierig bis unmöglich, die Oma ermahnte mich immer, der Opa rege sich dann sehr auf.
Mit meinem Opa habe ich Opasachen gemacht. Im Garten geholfen, Stachelbeeren genascht, Musebrot gegessen, das er mir in Reiterle geschnitten hat, er hat hat nachts eine Art Kappe getragen, tagsüber auch wegen Glatze und heller Haut, es gab da einen running gag "Rennfahrer Musebrot", ich habe sehr gern übernachtet bei den Großeltern. Später gab es schon Nutella bei ihnen, als die Tanten ausgezogen waren und ich nicht mehr im Gräwwele, der Besucherritze übernachtet habe, konnte ich dafür die Nächte durchlesen, und habe einige Rippchen Schokolade an der Glühbirne der Nachttischlampe geschmolzen.
Mein Opa fuhr zunächst einen weißen, später einen grasgrünen Käfer, und wir waren damit häufig im Zirkus, wenn dieser im Ort gastierte. Ich machte mir nichts daraus, es war mir oft zu gruselig und aufregend, aber mein Opa hatte viel Spaß.. Beim Gang auf den Friedhof war die Gießkanne vorne links verstaut. Später fuhr er einen Golf, den ich dann geerbt habe. Er hat es nicht leicht gehabt, sicher war die Beziehung meiner Großeltern durch die vielen Brüche schwierig, zu Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür bekam ich später eine Ahnung der Problematik, aber bei uns war ja alles gutgegangen, ich fühlte mich geborgen. Magenbrot hat er geliebt
Er gibt lustige typische 1970-80er Jahre Super8 Filmchen von ihm, wie er sich ein Bier zapft, wenn zu Geburtstagsgelegenheit ein 5l Fässchen mit Zapfvorrichtung bereitstand. Ich hoffe, er hatte es auch ein bisschen schön. Ich denke gern an ihn.

Holpriger Start in den Tag, viel, aber falsche Sachen aufgeräumt. Das heißt, nicht die Kisten wurden ausgepackt, sondern das Playmo, das jetzt fast 6 Wochen rumstand, unabgewischt zurück auf dem Boden arrangiert. Schwierig, aber nicht zu ändern. Eine Maschine Wäsche, eine Turnschuhe gewaschen, mehrere Telefonate zur Orga und Schulbücherbestellung, dann ab ins Schwimmbad, das natürlich ziemlich voll war, wir hatten es schön. Lustige Begebenheit: als wir ins große Becken wechseln wollen steigt ein Mann heraus, der ebenfalls ein Armbändchen 'unseres' Campingplatzes trägt.
Danach Zutaten für Wunschessen wraps, zu Hause steht dann doch schon eine Gemüsekiste, aber der Salat kommt ja noch weg. Der Mann ist schon zu Hause und mäht schnell vor drohendem Gewitter das Rasenstück, es blitzt entfernt, regnet ein bisschen, alles wird kurz nass, nach kürzester Zeit ist es aber wieder trocken und leider kaum abgekühlt. Später sehe ich, dass es  in der Innenstadt wohl ziemlich geregnet hat.
Erstaunlich organisierte selbständige Vorbereitungen des ersten Schultags, Hilfe, sind sie groß, und doch sehe ich noch die Kleinkinder in ihnen, das bleibt doch so, oder? Erste Folge inside bvb zusammen zuende geschaut, die Kinder ins Bett gebracht, mit dem Mann weiter Dinge besprochen, allgemeines, konkretes, September, Planungsdings. Riesen TodoListe erstellt, melancholisch traurige Stimmung, zu tbbt eingeschlafen.

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