4.5.20

erstes Maiwochenende

erster Mai, ohne Tanz in denselben.
Es kristallisiert sich gegen Ende der Woche stark heraus, dass Tochter J sich, sagen wir, deutlich auf andere Dinge konzentriert hat als auf Schule. Da ist auch ein Berg, schier unbezwingbar. Nun.
Am ersten Mai wird hier aber mehr so rumgepusselt, dann Steine angemalt, mehr schlecht als recht. Auch, um einen kleine Radtour machen zu können, zum Stadion, den Stein ablegen. Los geht es natürlich erst am sehr späten Nachmittag, direkt in einen Regenschauer. Dann wird es aber noch sehr schön. Wir fahren ums Stadion herum und sind bald in der grünen Frühlingshölle. Franzbrötchenherstellung macht Spaß, Ergebnis ist aber gemessen an der immensen Vorbereitungszeit nicht der Geschmack unsrer ersten Wahl.
Abends habe ich eine Einladung zu einer Geburtstagskaraokeparty, die nun über zoom stattfindet, das klappt aber leider weniger gut. Dabei hätte ich mich so gerne mal getraut. Bleibt mir wenigstens Zeit, noch in der Twitterkneipe vorbeizuschauen, und das wird spät und sehr sehr schön.
So begehen wir den kapitalen Fehler, bis 11 ungestört zu schlummern. Alle sind müde, der Rhytmus hat sich total verschoben. Es müssen heftig ein paar Schulsachen erledigt werden, anbei eine kleine Einführung in powerpoint gratis. Die Nerven liegen blank, aber wir haben auch damit zu tun, über die Zukunft zu grübeln. Das überkommt uns anfallsartig. Aus irgendwelchen Gründen schauen wir die Fotos der letzen 6 Jahre auf dem Smartphone durch (ach ja, auf der Suche nach einem fish n chips Bild, siehe pppräsentation) und schwelgen einerseits in Erinnerungen, blicken aber interessiert und sorgenvoll in die Zukunft. Fußballcamp, Reiterfreizeit, Herbstferien? Ein Telefonat mit meinen Eltern, anstrengend und erhellend. Ich gehe erst gegen 20 Uhr einkaufen, das Rezept für die herzhaften Schinkenkäsewaffeln überzeugt nicht, wie gut, dass parallel noch Spargelrisotto da ist. Als gemeinsame Aktion spielen wir wenigstens noch eine Runde dobble.
Wenigstes hat das Dachfenster den Regen schön.

Nachts rächt sich allerdings die körperliche Inaktivität, J wälzt sich, während ich meinerseits mit Masterfolien und Fußnoten kämpfe. Ich gebe weit nach Mitternacht auf und bringe die Küche noch auf Vorderdings, J hilft mit, interessantes Zusammensein, das Gespräch nach Mitternacht ist bekanntlich das Beste, und die schönsten Partys finden in der Küche statt, aber dass die Zwölfjährige erst um halb vier schläft verlangt nach einem Plan.
Und der sieht so aus:
9:00 aufstehen, Brötchen,
20.000 Schritte über den Tag verteilt,
mindestens die Hälfte des Schulbergs erledigen,
selbstgemachte Pizza.
Wir starten mit gemeinsamem Spaziergang zum Bäcker, sitzen um kurz nach elf beim Frühstück, arbeiten bis 17:30 allerdings unterbrochen durch ein langes Telefonat mit meiner Freundin (wir haben eigentlich einen gemeinsamen Urlaub in den Herbstferien geplant und fragen und jetzt, wie das wohl werden wird) und einem Arbeitswutanfall meinerseits, bei dem ich noch schnell 32 Präsentationen mit einheitlichen Fußnoten auf allen Folien versehe und hochlade (yeah, bitte verzeihen Sie die Detailgenauigkeit). Schuldramaende gegen 18:00.
Planung einer Lüftung. Dazwischen akute Berlinvermissung, denn obwohl ich garnicht unbedingt planen konnte, auf die re:publica zu gehen, fehlt mir dieses Frühlingsberlingefühl. Gegen 19:00 machen wir uns auf zu einem Ruhrspaziergang mit Boards, und sind dann tatsächlich drei Stunden an der Luft, allerdings bestellen wir uns bei zweifelhafter Abstandshaltung Pizza und verspeisen sie ebenfalls draußen, aber das gildet. Es werden insgesamt leider nur etwas mehr als 8000 Schritte, aber die Kinder turnen sich noch müde, während ich vorlese (wegen kein Film). Schlafenszeit gegen Mitternacht. Immerhin nicht halb vier. Ab morgen wieder rigoroses Aufstehen mit Musik. Ich geh mal schnell was gutes raussuchen.



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