30.4.20

Neues Design hier, na dann

ah, geht auch klassisch.
Gerne lese ich anderswo, dass die Tage verschwimmen, nichts so richtig klappt. Danke dafür, ist ähnlich bei mir.
Gestern wenigstens mal auf dem Markt gewesen, aber: Erdebeeren vergessen, herrje, wie schwer kann es sein?!
Ich möchte mich gerne mit der Urlaubsfrage beschäftigen einfach um darüber nachzudenken. Wo würde ich hinwollen? Was dort tun?
Dass dieses mühsam erarbeitete ‚es ist nicht so wichtig, alles dabeizuhaben, oder von dort mitzubringen, wir fahren ja wieder hin‘ jetzt einfach so nicht mehr gilt. Diese Vorfreude, die dadurch entstandsteht, dass wir uns fürs nächste Mal was vornehmen, neu oder wieder zu tun, es fehlt. Und macht traurig. Wie schnell alles nicht mehr gilt, oder eben doch erst recht.
Dasselbe mit der Schulbildung. Ich freue mich, dass die Kinder en passant Laugenbrezelherstellung begleiten, Kuchen backen. Mache ich mir nur vor, dass es egal ist oder sein wird, wie sie ihre Aufgaben bearbeiten? Es ist diese Schere: mir ist es fast egal, ich finde alles, was sie machen, mehr oder weniger ausreichend. Aber das finde im Zweifel eben nur ich. Es ist wahrscheinlich nicht der Maßstab der Schule. Sollten sie nächste Woche zurückkehren (müssen) und dann eine Arbeit über das Erarbeitete schreiben müssen (es scheint so gehandhabt zu werden) sieht die Sache wahrscheinlich sehr anders  aus. Wie werden wir alle mit den Lücken umgehen, die die Coronazeit in die Bildungspläne gerissen hat. Wir dürfen gespannt sein. Außerdem fehlt mir, bei allem Verständnis, das Zwischenmenschliche in Sachen Schule. Bis auf eine Lehrerin gibt es keinerlei persönliche Ansprache oder Interaktion der Kinder mit den Lehrpersonen.
Die Kinder wurschteln so vor sich hin, erledigen die Aufträge, merken sich manches, anderes nicht. Die Schlafenszeiten verschieben sich, sie spielen und bewegen sich wenig, hängen rum, streiten bei jeder Gelegenheit.
Ich bin von ihrer Wurstigkeit unendlich genervt, aber habe verstanden, dass das hauptsächlich daher kommt, dass ich ihnen so gerne beigebracht hätte, dass es anders besser wäre sein könnte. Das hilft. Ebenso die Güte und Freude, mit der der Mann auf die Kinder blickt. Ein Segen. Und dann gestern Abend, als J beim Haareflechten tatsächlich noch ein bisschen Mathe gemacht hat die schlagartige Erkenntnis, dass ‚selten haben sie es von Fremden‘ auch hier passt: auch ich habe meine Magisterarbeit von 23 bis 5 Uhr geschrieben und den Rest des Tages dafür gebraucht, mir aufzuraffen. Wobei ich die theoretische Erkenntnis natürlich schon lange habe, jetzt ist es auch hinten im Hirn angekommen, Unterschied zwischen wissen und begreifen, ne. Wird schon alles irgendwie (denke ich in guten Augenblicken jedenfalls). Blöd ist in diesem Zusammenhang nur, dass ich bis jetzt immer mindestens noch drei Stunden wach bleiben willmuss nachdem die Kinder ins Bett sind. 
Derweil glotzen die Mädels Zoogeschichten. Gut für mich, kann ich ein paar Zeilen bloggen.
Was schön ist: die wahrscheinlich einzige Pfingstrosenblüte aus dem kläglichen Rest nach dem Radikalschnitt letztes Jahr ist phantastisch anzusehen, leuchtet uns an (das Foto ist leider zu schlecht) Überhaupt diese frische kühle Luft nach den Regenfällen. Finde nur ich diese Gedanken, dieses Feiern des Regens dystopisch?

2 Kommentare:

  1. Liebe Frau Joriste,
    sie sprechen mir aus der Seele, was die Schule angeht. Auch hier fehlt die soziale Komponente der Angelegenheit fast komplett - eine Viertelstunde zu viert mit der Klassenlehrerin pro Woche muss reichen. Manche Lehrer kommentieren nicht einmal abgegebene Aufgaben, weil die SuS das ja selbst überprüfen können anhand des Lösungsblattes. Und ich befürchte auch, dass die Leistungskontrollen zackig nach Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts losgehen. Was dann geprüft wird, wird wohl kaum das sein, was alle jetzt so toll finden, dass es die SuS lernen, wie Selbstorganisation und sich selbst zu motivieren. Oder eben auch die Erkenntnis, dass man zu anderen Zeiten lernen kann als es die Schule empfiehlt.
    Ich wünsche Ihnen und den Kindern viel Geduld! Liebe Grüsse aus der Schweiz, Stefanie.

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    1. liebe Frau filzquadat, vielen Dank. Ich freue mich über die guten Wünsche und den Kommentar. Es ist doch interessant, es scheint sich bei Schule nicht viel verändert zu haben was den Zuspruch angeht. Möglicherweise sind wir die Ausnahme, und es hängt natürlich sehr von den LehrerInnen ab. Da bin ich froh, dass ich gerade in Blogs und auf Twitter vielen folge, die ihren Pädagoginnenberuf sehr viel anders sehen und ausfüllen. So ein Glück! Natürlich wird es den Schulen auch nicht eben leicht gemacht, die politischen Vorgaben umzusetzen, die sie auch nicht sehr viel früher erhalten als wir alle und ärgerlicherweise aus den Medien erfahren. Das scheint ein Problem zu sein in Nordrhein-Westfalen im Augenblick. Nun denn, wir stehen das gemeinsam durch, und dass es vielen ähnlich geht hilft ja auch.
      Alle guten Wünsche und liebe Grüße zurück

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