Freitag spät ins Bett bzw. geschlafen, samstägliches schwer-in-die-Gänge kommen aber Losmüssen wegen Sport. Tag des Mädchenfußballs, danach dann noch Ligaspiel. Die U13-Mädchen sollen sich um Interessentinnen kümmern, der Andrang ist riesig. Erstmal ein gutes Zeichen! Die Töchter sind nur mittelbegeistert, eine Mischung aus fehlender Empathie und Überforderung. Ich liefere nur ab und fahre dann zur Gärtnerei für Unterbepflanzung, Tomatenpflänzchen und paar Kräuter. Obwohl ich es mir vorgenommen habe frage ich nicht, ob sie die Sachen selbst ziehen und mache mir vor, dass es trotz allem besser ist, beim alteingesessenen Betrieb zu kaufen als im Baumarkt.
Bisschen rumgepflanzt, Wandelröschen hat einen weiteren Winter überlebt, juhuu! Dann los zum Spiel. Das ist ja eine anstrengende Aufgabe, alle Spielerinnen sind relativ neu im Sport, Mannschaft hat sich erst gefunden, viele sehr kleine dabei, von 23 Ligaspielen wurde bisher nur eines gewonnen, sonst nur Niederlagen. Und eine Trainerin, die destruktiv frustriert, bzw ihren eigenen Frust dann noch an den Kindern ablässt. Na ja. Die Kinder verstehen sich untereinander sehr gut, eine tolle Truppe, sehr angenehme Eltern, das darf man nicht unterschätzen. Wir beobachten weiter.
Sehr spät zu Hause gewesen, Computerzeug, Fußball gehört (eine Stadt in gelben Trikots, eine Lokalzeitung, die eine ganze Woche doppelseitig berichtet, wie sich alle auf eine Meisterschaft vorbereiten, die nicht aus eigener Kraft zu schaffen ist: das ist für mich schwer zu verstehen).
Das Theater in Ö nur ansatzweise verfolgt. Erschreckend ist ja wie so oft, dieses sich Berufen auf Männlichkeit, musste der Frau imponieren, sorry, war besoffen, würde jeder Mann so machen. Suche nach Verbrüderung. (ich finde den tweet nicht mehr, der die locker-room-talk-Parallele zieht). Und hinter jedem Zurückgetretenen stehen hunderte, der es genauso machtversessen genauso machen würden und wenig dabei finden.
Dafür echtes Theater am Abend. Zu Weihnachten habe ich das gewünschte Abo endlich bekommen und ich genieße es sehr. Es wird Tartuffe gegeben. Die Nachbarin ist im Sprechchor, wir rauschen gemeinsam hin und schaffen es noch zu Teilen der Einführung. Moderne Inszenierung, laute Kritik eines Einzelnen am Ende. Mir hat es gefallen. Ich bin natürlich auch leicht zu erfreuen. Welch Luxus, relativ leicht am kulturellen Angebot teilhaben zu können. Echte Schauspielende/Musikerinnen/Kreative, die für mich ihre Kunst darbieten, mich unterhalten und zum Nachdenken bringen, mir einen Abend Kultur ermöglichen. Live. Das reicht mir. Danach ein Gläschen Wein mit den anderen Frauen des Sprechchores, auch nett. Wie schön, dass es so etwas in dieser Stadt eben auch gibt, nicht nur schwazzgelb.
Der Sonntag beginnt mit der Maus. Ein Wochenendtag, an dem alle Familienmitglieder den ganzen Tag anwesend sind, ohne weitere Termine? Verrückt. Dennoch schwierig, den richtigen Weg zwischen mäandern, gemeinsamem und jeweils eigenen Bedürfnissen zu finden.
Also erstmal daddeln, dann finden wir doch den Weg zu einer Runde Königsschach im Garten. Viele Vögel unterwegs, ein kleiner grünlicher, der kolibriartig flattert, bevor er sich kurz setzt, keine Ahnung. Zwei weitere Unbekannte, drei Domspatzmännchen, und das obwohl ich wegen Maus in der Gartenmauer kein Futter anbiete im Moment.
Großes Cupcakebacken schließt sich an. Der Mann darf das machen, da können die Kinder sich eher ausprobieren, ich will häufig zu viel.
Angedachtes Spontangrillen am Abend muss ausfallen mangels Grillgut. Beim integrativen Biohof, der angenehmerweise sonntags geöffnet hat (wir nutzen das oft mit schlechtem Gewissen) sind alle hofeigenen grillfähigen Produkte ausverkauft. Es werden wieder Kartoffeln und Käse, außerdem der sehr leckere Rote-Bete-Auflauf von Frau Gemischtwaren (via twitter und Frau Novemberregen), etwas variiert mit eingelegtem Ziegenfrischkäse.
Dann auf nach Düsseldorf, Dido. Schönes Konzert, bestuhlt, das hat man jetzt wohl so. Das Pärchen vor uns hantiert viel mit den mobilen Endgeräten, er hat 2222 als Pin und versucht, Vicky2016 anzurufen um sie live mithören zu lassen, sie geht aber nicht ran. Seine Begleitung macht einen Videocall. Bin ich indisket, ist es den Leuten egal ob wir das hautnah mitbekommen oder handeln sie aus Gedankenlosigkeit? Mein Sitznachbar hat beispielsweise seinen Bildschirm verdunkelt, seine Handyaktivitäten stören überhaupt nicht. Ich schwanke zwischen mich belästigt fühlen und Belustigung. Irgendwann ist auch der letzte Akku mal leer.
Perfekte Performance, für nur drei CDs hat Dido ja ganz schön viele Hits, angenehme Show, nur ihre Band bzw. die Percussion hätte sie nicht hinterm Vorhang verstecken müssen. Die Fahrt zurück fühlt sich sommerlich an, fast Vollmond.
Auf in die nächste Woche.
20.5.19
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