31.5.19

Feierdonnerstag

Bis kurz vor 8 ausgeschlafen und dann passierte etwas seltenes: gemeinsam im großen Bett liegegeblieben und gelesen (na gut, eine hat gedaddelt und eine Hui Buh gehört). Gemütlich!
Bis 10. Frühstück mit Erklärbär zu Menstruation, Erwachsenwerden, elterliche Notfälle.

Halb zwölf Aufbruch zum Westfalenpokalfinale, unsere ersten Frauen gegen Sportfreunde Siegen, die Töchter (U13) sind Einlaufkinder. Sicher ist nicht bekannt, das berühmteste Vereinsmitglied war Aki Schmidt.

Und, sie haben den Pokal geholt, 4:0, damit spielen sie nächste Saison dfb-Pokal, Bundesligistinnen, Ihr könnt kommen! Glückwunsch. (Keine Machosprüche übrigens vernommen während des Spiels, das war beim Halbfinale wohl anders.)

Die Mädels pöhlen (so heißt das glaub ich) nebenan auf dem kleinen Platz, es ist echt toll, wie gut sie sich verstehen. Schnuckertüten gekauft (so sagt man hier)


Kleine Begebenheiten beim Zuschauen ergeben bei mir Nachdenken über die Gesellschaft: wir sitzen in der ersten Reihe, etwa mittig, zwischen uns und der Balustrade hin zum Spielfeld stellen sich drei Frauen (Mutter und Töchter), die auch auf mehrfache Bitte verschiedener Leute (auch von mir) nicht weggehen, Sprüche bringen wie 'soll ich mich kleiner machen' 'da drüben stehen sie ja auch', sie versperren uns die Sicht aufs Tor.
In der Halbzeit wechseln sie dann. Und zwar direkt vor mich. Kein Problem, für mich ist es so besser, ich kann bei Torräume sehen, aber sie stehen direkt vor mir. Ich versuche, mich an das Experiment zu erinnern, das ich hätte machen können. Es ist ein bisschen von meinen Emotionen verschüttet. Mir fehlen leider die Worte, die stehen tatsächlich direkt vor mir. Was gut ist, und nur das macht die Situation erträglich: ich kann de facto besser nach rechts und links schauen, und ich bin darüber belustigt, dass es ihnen nicht gelingt, mich zu provozieren. Ist man da dumm, auf Krawall gebürstet, zu viel Provokationswasser getrunken morgens, ich hab keine Ahnung, wie man so rücksichtslos sein will. Verrückt. Sie gehen auch nicht weg, als neben uns der Sitzbereich geöffnet wird, der für VIPS abgesperrt war, machen sich allerdings direkt nach dem Abpfiff aus dem Staub. Herrje.
*streicht sich imaginäre Staubkörnchen von der Schulter*
Zur Strafe:


Umweg in die Stadt, eine Spielschwester muss nach Hause gebracht werden. 
Den Nachmittag vertrödeln wir, diskutieren über Übernachtungsgäste, Essen, Vokabeln, Buch.
Ich koche, es wird geduscht und immer wieder geschaut, ob die Nachbarfreundin zu Hause ist (nein)
Bett, lesen, eine Runde Haltmalkurz, aber nur bis halb zehn. Es wird natürlich doch zwanzig vor, ich blase zum Abbruch, da kommt die Nachricht, dass die Freundin nun doch zu Hause ist. Alle Pöäne werden umgeworfen, die Übernachtung angeleiert. Ich bin nicht begeistert, will es aber hinter mich bringen und erlaube es daher. Große Verwirrung, weil J es plötzlich doch nicht will, es nur uns zum Gefallen noch macht, es ist immer ein Chaos bei uns.
Süß ist allerdings, wie gntm nachgespielt wird, und alles simultan ins Englische übersetzt wird.
Ich habe Bauchgrummeln nach der Nudel-Gemüse-Pfanne und möchte ins Bett. 

Viele Gedanken zu Merkels Rede in Harvard, dem Rassismus Amthors, der klimastreikenden Schülerin in China, und über das gerade zu lesende Buch (Die Hochhausspringerin).

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