29.3.20

Neben ‚Alltag in diesen Zeiten’ eine kurze Geschichte über ein Zeugnis

Um meine Bewerbungsabläufe etwas zu optimieren (es gibt jetzt Adobe pro im Haus) eine kleine Neuer-Scanner-Fortbildung gemacht, und kaum sitzt man mal nicht allein am Scanner, sehen vier Augen mehr als zwei, nämlich dass der Geburtsort auf meinem Magisterprüfungszeugnis nicht stimmt.
Das ist insofern bemerkenswert, als dass das Ursprungzeugnis auf 2004 datiert, und ich erst ein paar Jahre später in einer Bewerbungsphase bemerkte, dass das Geburtsdatum nicht stimmt (ich habe das Zeugnis vorher nicht Gebrauch). Allerlei Bemühungen unternommen, lange gewartet, patzigen Antworten am Telefon erhalten, dann endlich das geänderte Formular in Händen gehalten. Aber ach! Der Vermerk in der Kopfzeile störte die Idylle etwas: „Zweitschrift wegen Verlust des Originals“. Allein, ich hatte das Original ja nicht verloren, die Uni hatte ein falsches Geburtsdatum eingetragen! Ich erlebte den Vermerk als Unverschämtheit. 
Wieder telefoniert, geschrieben, sogar eingeschrieben, also Einschreiben geschrieben (Entschuldigung). Nach Monaten dann endlich, endlich. Das Formular datiert auf September 2018.
Gestern stand da auf einmal „Geburtstort Bonn.“
Ich könnte heulen. Im Ernst, in ein ziemlich tiefes Loch gefallen. Am Freitag dann die Bewerbung trotzdem abgeschickt.
(Es ist natürlich auf mehreren Ebenen unglaublich. Neben dem Ärgernis des Mehraufwandes muss ich mich selbst natürlich fragen, wie es wirklich um meine Korrekturfähigkeiten bestellt ist, an was für eine unmögliche Sachbearbeiterin ich da geraten bin, ob sie das absichtlich gemacht hat, wie es jetzt weitergehen soll und wie ich mit der Peinlichkeit weiterleben soll, dass mir das in drei Teufels Namen nicht längst aufgefallen ist.)

Die Tage sind mal gut mal schlecht. Wir bemühen uns.
Freitag war durchwachsen, zu lange geschlafen, aber wenigstens kurz im Garten und abends auf der menschenleeren Straße Fotos gemacht. Den Kindern gefällt das sehr.

Samstag Vormittag ein Panikmoment mit schnellem Puls, starkem Reizhusten und über allem die Frage was passiert, wenn ich ausfalle. Ich konnte mich beruhigen und ablenken. Im Garten der Giersch, das leidige Thema. Hochbett besät, Vogeltränke geputzt, neue Futtersäulen aufgehängt, die tatsächlich innerhalb einer Stunde von den Meisen benutzt wurden, wie schön.
Maskennähtutorials geschaut, TochterJ hat einen Auftrag von den Großeltern.
Marmorkuchen gebacken.
Abends alles Gesäte abgedeckt, das Wandelröschen zurück in die Garage bugsiert in Frosterwartung.
Schnell noch Nachbars Magnolie in abendlicher Frühlingssonne dokumentiert.







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