9.7.19

Dienstag, letzte Schulwoche

was für eine Nacht.
Der Mann muss zurück zur Arbeit, das Auto scheint kaputt zu sein, wir fahren es notfallmäßig vor die Werkstatt weil wir Sorge haben, dass es keine weiter Fahrt macht. Es ist zwölf Jahre alt, wir hatten gehofft, es könne noch einzwei weitere Jahre bei uns bleiben, es ist uns ans Herz gewachsen und hat, von der kaputten Klimaanlage, die sich zum immerwährenden Heißluftföhn entwickelt hat, alles immer bravourös für uns erledigt. Viele Kilometer und Erlebnisse. Wir drücken die Daumen, dass es bis zu einem brauchbaren Elektoauto durchhält. Carsharing-Angebote gesucht, und den Tag sehr gut mit dem Bus bewältigt. Morgen und übermorgen wird schon schwieriger. Am Vormittag eine lange Liste abgearbeitet: Telefonate, kein Rückruf der Werkstatt, vor den Ferien ist Hochbetrieb, und so eine große Lust, unsere Paloma fit zu machen, werden sie auch nicht haben. Vier Termine ausgemacht, in Warteschleifen gelebt, den Fernseher wieder hochgetragen und angeschlossen. Zeug rausgesucht und gefunden, bereitgelegt, Kuchen gebacken. Der Kuchen, der gestern auf dem Plan stand. Dafür benötigt man 7 Eiweiß, damit hat sich die Frage nach dem Mittagessen von allein beantwortet: heute Omlette. Mit Zucchinigemüse, Tomaten und Salätchen. Obwohl, keine Lust auf Salatsoße, dann ohne.
Die Kinder kommen spät, wir können nur schnell essen und müssen dann los zum Bus, die Kinderärztin ist an sich gut erreichbar. Längeren Vortrag über Impfen gehalten, aber das 'ich geh da nicht hin' auf der anderen Seite hält sich leider auch. Ich schätze die Kinderärztin für ihren no-nonsense-approach, trotzdem ist sie freundlich und zugewandt, stellt die richtigen Fragen. Mit Js Verweigerung kann sie allerdings überhaupt nicht umgehen und zack, sind wir plötzlich in einer Drohsituation. Sie 'schlägt' allen Ernstes 'vor', ihren -ebenfalls in der Praxis tätigen- starken Mann zu holen, der J dann festhalten soll. Damit kann ich nicht umgehen. Ich versuche J deutlich zu machen, dass ich das nicht will und nicht zulassen werde, merke, wie die KiÄ sauer wird, es ist, unschön. Die Sprechstundenhilfe  kommt und mit Druck und Deutlichkeit fügt sich J. Mist. Ich hasse das.
Zu Hause stelle ich fest, dass der Kuchen nicht richtig durchgebacken ist, obwohl länger im Ofen als angegeben, verschenken wird also nicht gehen. Ich bin sehr erschöpft und backe den Kuchen wider besseren Wissens nach. Mehr als kaputtgehen kann er ja nicht. Die schönen Beeren und so viele Eier.
Kurze Runde dobble, damit wenigstens was gespielt ist. Rituelles Streiten um Taschepacken. Morgen Sportfest, erste Male, das wird noch was Die Kinder vertragen sich vorbildlich, was ist da los? Ah, Lehreranruf. Gute Güte, am vorvorletzten Schultag? Dieser Dienstag will es wissen! Ist aber eine freundliche Rückauskunft zu meiner Mail, alles gut. Planschbecken weiter leergegossen, auf einmal stellt die Pumpe das Pumpen ein. Toll. Stecker raus, Abwarten. Kinder gehen nur zögernd ins Bett. Ich sehe doch, es wird eine Zeit kommen, in der ich früher ins Bett verschwinde als die beiden. Gut, dass diese Übergänge unbemerkt herangleiten, Plötzlichkeit wäre dieser Sache noch weniger zuträglich. Am Wochenende endlich Ausschlafen, ich zähle die Stunden!
edit:
PS
Tochter R hat mich heute gewhamt. 9. Juli. Keine Pointe.

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